Meine erste Begegnung mit Ton war, wie wahrscheinlich bei vielen, in der Schule. Nachdem wir über Stunden aus dünnen, klebrigen Tonwürsten einen Brunnen geformt hatten, den ich dann zu Weihnachten an meinen halbherzig erfreuten Papa verschenkte, schwor ich mir: nie wieder töpfern.

Ein paar Jahr später, während meines Auslandsjahrs in Kanada, sollte es dann aber doch anders kommen. Ohne große Erwartungen buchte ich dort im Töpferstudio in St. John´s Neufundland einen Töpferkurs. Und war sofort Feuer und Flamme.

Neben verschiedenen Aufbautechniken mit der Hand hatte ich dort mein erstes Erlebnis mit einer Drehscheibe. Es war so schwierig, aber so faszinierend zugleich, sodass ich ab diesem Tag jede Woche zur offenen Töpferstunde vorbeikam, um zu üben. Zurück in Deutschland zogen dann nach kürzester Zeit eine gebrauchte Drehscheibe und ein kleiner gebrauchter Brennofen bei meinen Eltern in die Garage ein.

Seitdem sind 7 Jahre vergangen und meine Drehscheibe und kleiner Brennofen sind schon oft mit mir umgezogen. Heute kann ich mir kein Leben, ohne die Hände in den weichen, kühlen Ton zu stecken, mehr vorstellen. Und nach unzähligen Übungsstunden und Kursen weiß ich zum Glück auch, dass man aus Ton so einiges mehr zaubern kann als krumme Brunnen. ;)

Heute stelle ich in meiner kleinen Werkstatt viele meiner Glasuren selber her, experimentiere mit verschiedenen Formen und Tonsorten.

 

 
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